Der Grenzkonflikt zwischen Kambodscha und Thailand droht weiter  zu eskalieren. Am Dienstag wurde von Gefechten, denen seit Freitag 13  Soldaten zum Opfer gefallen sind, auch beim hinduistischen Tempel Preah  Vihear berichtet. Thailand habe begonnen, weitere Kampfpanzerverbände  und andere schwere Waffen in die umkämpften Gebiete zu verlegen. Bisher  hielten Beobachter die Wahrscheinlichkeit für nicht besonders groß, dass  beide Länder in einen offenen Krieg schlittern, aber dies scheint auch  aus der Sicht des Wall Street Journals heute fraglicher denn je. Wie die niederländische Nachrichtenagentur BNO News  berichtet, will Thailands Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva die  bilateralen Beziehungen zu Kambodscha überprüfen. Streitkräftekommandeur  Prayuth Chan-ocha sprach sogar davon, die Regierung erörtere  gegenwärtig die Frage, ob Thailand Kambodscha den Krieg erklären solle.
Dies macht mehr als deutlich, dass sich der anfangs auf Lappalien begründete Grenzkonflikt zu einem Pulverfass für ganz Südostasien entwickeln kann.
Schon jetzt lähmt er die indonesische Präsidentschaft der ASEAN, die der Regionalorganisation neuen Schwung hätte verleihen sollen. Doch diese Versuche sind auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt, anstatt dessen muss die Regierung in Jakarta nun hilflos mit ansehen, wie alle ihre Vermittlungsversuche abgeblockt werden. Die Sorgen sind groß, dass ein Krieg zwischen Thailand und Kambodscha letztendlich auch die ganze Region destabilisieren kann.
Man fragt sich: Was ist da bloß los?
Außerdem ist Hun Sen auch auf die Kampfkraft der ehemaligen Khmer-Rouge-Soldaten angewiesen – doch die wird mit dem Tribunal in Phnom Penh gerade vor eine nicht unerhebliche Belastungsprobe gestellt.
Der Schlüssel zur Beilegung des Konflikts liegt fraglos in Thailand. Von dort mehren sich die selbstkritischen Stimmen wie in der Nation, die der eigenen Propaganda nicht mehr glauben wollen. Doch die Tauben haben derzeit keinen Einfluss, während die Falken den Konflikt so lange schüren werden, wie sie es selbst für notwendig erachten.
 
Dies macht mehr als deutlich, dass sich der anfangs auf Lappalien begründete Grenzkonflikt zu einem Pulverfass für ganz Südostasien entwickeln kann.
Schon jetzt lähmt er die indonesische Präsidentschaft der ASEAN, die der Regionalorganisation neuen Schwung hätte verleihen sollen. Doch diese Versuche sind auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt, anstatt dessen muss die Regierung in Jakarta nun hilflos mit ansehen, wie alle ihre Vermittlungsversuche abgeblockt werden. Die Sorgen sind groß, dass ein Krieg zwischen Thailand und Kambodscha letztendlich auch die ganze Region destabilisieren kann.
Man fragt sich: Was ist da bloß los?
Und die Antwort ist weit  einfacher zu finden, als gedacht: Thailands Militärs haben in einem  schleichenden Putsch die Kontrolle im eigenen Land übernommen und die  Regierung in der entscheidenden außenpolitische Frage, nämlich im Umgang  mit Kambodscha, bereits entmachtet. Dass es noch nicht zu einem  offenen, für alle sichtbaren Staatsstreich gekommen ist, liegt auf der  Hand: Mit Abhisit haben sie einen Regierungschef, der dem Militär  ohnehin nahe steht. Und der will mit seiner Demokratischen Partei bei  den Parlamentswahlen im Juli im Amt bestätigt werden – gegen die von  Ex-Premier Thaksin Shinawatra aus dem Exil geführte Pheu Thai Party. Mit  der Beschwörung eines äußeren Feindes soll dem eher blassen  Ministerpräsidenten zu neuer Popularität verholfen werden – oder besser  erzwungen werden. 
Denn Abhisit ist vom Piloten zum Flugbegleiter degradiert worden und kann nur als Marionette in einem Spiel herhalten, in dem andere die Trümpfe in der Hand halten. Aber er ist Kollaborateur, nicht Opfer – diese Rolle fällt der von den Rothemden getragenen Opposition zu, die selbst bei einem Wahlsieg vom Militär niemals an die Regierung gelassen werden wird.
Denn Abhisit ist vom Piloten zum Flugbegleiter degradiert worden und kann nur als Marionette in einem Spiel herhalten, in dem andere die Trümpfe in der Hand halten. Aber er ist Kollaborateur, nicht Opfer – diese Rolle fällt der von den Rothemden getragenen Opposition zu, die selbst bei einem Wahlsieg vom Militär niemals an die Regierung gelassen werden wird.
 Zehntausende Menschen auf beiden Seiten, müssen ihr Land verlassen.
In dieses hochgradig zynische Theater thailändischer Innenpolitik ist  Kambodscha relativ arglos hineingeschlittert. Premierminister Hun Sen  mag aus innenpolitischen Erwägungen anfangs wohl nicht viel gegen die  Spannungen an der Grenze gehabt haben – jedenfalls solange es sich um  einen lokal begrenzten und damit kontrollierbaren Konflikt gehandelt  hat. Doch dieses Wohlwollen ist mittlerweile verflogen, da er es im  thailändischen Militär mit einem Gegner zu tun hat, der unberechenbar  und zu allem bereit scheint. Zudem gilt Thailand als traditioneller  Verbündeter der USA auch als besser bewaffnet. Kambodscha scheint nicht  nur mit unterlegenem Material ausgestattet zu sein, sondern dürfte wohl  auch Schwierigkeiten bekommen, einen Krieg volkswirtschaftlich zu  stemmen. Außerdem ist Hun Sen auch auf die Kampfkraft der ehemaligen Khmer-Rouge-Soldaten angewiesen – doch die wird mit dem Tribunal in Phnom Penh gerade vor eine nicht unerhebliche Belastungsprobe gestellt.
Der Schlüssel zur Beilegung des Konflikts liegt fraglos in Thailand. Von dort mehren sich die selbstkritischen Stimmen wie in der Nation, die der eigenen Propaganda nicht mehr glauben wollen. Doch die Tauben haben derzeit keinen Einfluss, während die Falken den Konflikt so lange schüren werden, wie sie es selbst für notwendig erachten.
Und solange  sie keinen Ordnungsruf der USA oder des UN-Sicherheitsrats erhalten,  steuert die Region Schritt für Schritt auf einen Krieg zu – auch wenn  man immer noch nicht so recht daran glauben mag.
Von Markus Karbaum
Von Markus Karbaum
Quelle: GIZ 
Update:
Heute gegen 11.30 Uhr wurden nach Augenzeugenberichten via Twitter, mehrere Staffeln Thailändische Kampfflugzeuge an der Grenze gesehen. 




 
 
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