Montag, 27. September 2010

Sihanoukville - Hat Lek - Sihanoukville

Am Donnerstag ging meine Reise, nach Hat Lek (bei Koh Kong) zur Grenze, um Jemanden abzuholen. Die Strecke ist zwar nur rund 220km lang - trotzdem schafft man die, wenn man nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen fährt, nicht unter dreieinhalb Stunden.
So fuhr ich also um 8 Uhr los, um pünktlich um 12 Uhr an der Grenze zu sein. Kaum zwei Kilometer gefahren, hielt mich schon ein junger Verkehrspolizist auf - "Sir, you forget take Seatbelt!" - auf meine Frage betreffend Busse wurde mir dann 5000.-Riel  (1.17USD.) genannt, ich fragte dann - ob 1.-USD. (4250.-Riel) auch okay seien? "Yes Sir" - so gab es also 17 Cent Rabatt - Welcome to Cambodia!
 Ländlicher Pick-Up-Konvoi auf kambodschanisch! 
Dann ging es los aus der Stadt und in jedem kleinen Dorf, war grosser Markt und entsprechend Betrieb auf der Strasse - so dass man einfach nicht auf eine gute Durchschnittsgeschwindigkeit kommt - 100km/h sind selten mal ohne hohes Risiko, über längere Zeit zu fahren möglich.
Dafür entschädigt einem die traumhafte Landschaft immer wieder und auf jedem Kilometer gibt es was interessantes zu sehen - so das die Fahrt trotz allem kurzweilig ist. 
Pünktlich traf ich an der Grenzstation ein und auch mein Besuch kam fast zeitgleich aus Trat an.
An der Grenze erkannten mich noch die dortigen Khmers und so wurde ich von vielen freundlichen Menschen, mit Vornamen begrüßt und natürlich - kambodschatypisch ausgefragt!
Selbstverständlich wollte man wieder 1000.-THB. für das Visa, welches offiziell nur 20.-USD. (660.-THB.) kostet! Wir habe dann mal, "nur" 25.-USD. (825.-THB.) nach harten Feilschen bezahlt. Immerhin ein paar THB. gespart und von etwas "leben" müssen ja Alle. 
 Ein älteres Bild - vom "Onkel Doktor".
Die "Seuchen-Kontrolle", mit Fiebermessen, war an dem Tag nicht geöffnet - auch da wieder 30.-THB. gespart - 5-5-5!
So ging es wieder zurück in Richtung Koh Kong, wo wir etwas essen wollten - schon lange stand das "Cafe Laurent" auf meiner Besuchsliste - somit ging es dahin. Die Ambiance ist wirklich toll und das Essen sehr lecker - wenn doch auch ein wenig teuer - so ist es jeden Dollar wert!
 Leider bisher "live", noch keinen Elefanten hier gesehen!
Gut gestärkt, ging es los nach Sihanoukville und da schon wieder Nachmittag war, mussten wir uns sputen, vor Einbruch der Dunkelheit nach SHV zu kommen. 
(Fahren in der Dunkelheit in Kambodscha, ist ein Abenteuer für sich, welches ich Niemandem empfehle! Da stehen Menschen, Hunde, Wasserbüffel und unbeleuchtete Fahrzeuge aller Art, mitten auf der Strasse und es ist DUNKEL wie in einer Kuh.)
Erstaunlicherweise, fand ich in Koh Kong, die LPG-Gastankstelle auf Anhieb wieder, obwohl ich nur einmal vor langer Zeit da war und damals nicht wusste, dass ich irgendwann, selbst mal die Dienste brauche. Der Wechselkurs Dollar zu Riel, wurde übrigens extrem fair, vom dortigen Mädel abgerechnet!
Mit vollem Fluxkompensator ging dann die Fahrt weiter in Richtung neue Heimat.
Kurz vor der Verzweigung PP/SHV, ich war mit rund 80km/h unterwegs, schnitt uns ein Sattelschlepper den Weg ab. Sprich - der sehr grosse Lastwagen mit Auflieger, kam uns entgegen und bog wenige Meter vor uns, ohne Blinker oder andere Zeichen. unvermittelt in eine Abzweigung ab. Ich musste voll auf die Bremse stehen, der Boden war extrem sandig und nur Dank ABS, Hobbyrennsport-Erfahrung und vielen Fahrtrainigs - sind wir wohl um eine tödliche Kollision herum gekommen. Ich bedanke mich jedenfalls bei Toyota, für das hervorragende ABS, welches mir erlaubte den schweren Geländewagen, trotz Vollbremsung auf dem sandig-rutschigen Untergrund, unter Kontrolle zu halten. Ich zog den Wagen voll-bremsend auf die Gegenfahrbahn und um wenige Zentimeter kam ich am Lastwagen vorbei - zum Glück war hinter dem Laster, kein weiterer Gegenverkehr!
Auf soviel Adrenalin-Ausschüttung, kann ich in Zukunft gerne verzichten.
Da mein Besuch, unbedingt eine kühle Coca-Cola wollte, klapperten wir mindestens 10 kleine Shops an der Hauptstrasse nach SHV ab - nur leider haben die Kambodschaner andere Vorlieben, so konnte ich meinem Besuch, den außerordentlich elementaren Wunsch, nach einer kalten Cola, nicht erfüllen! 
Bei Einbruch der Dunkelheit, erreichten wir unsere kleine Stadt am Meer - hatten wieder viel gesehen und erlebt und waren froh, uns noch freuen zu können....

Dienstag, 21. September 2010

Pizza an jeder Ecke!


Toll oder?
Nur leider schmecken die Pizza's hier - mehrheitlich nach nichts. Und haben bezogen auf den Teig und den Belag meist wenig bis gar nichts mit einer Pizza zu tun!
Da war ich doch so optimistisch und habe "meinen Lieblings-Nachbarn Jerry" inkl. Frau Jana und Schwägerin zu einer Einweihungs-Party (mit Pizza-Schmaus), zur Feier meiner neuen Sitzgruppe eingeladen.
Das auserkorene Pizza-Restaurant, mit dem klangvollen Namen "Rainy Season Pizza" stellte sich als wahrer Flop heraus - zuerst war eine telefonische Bestellung schon fast nicht möglich, dann wollte man nichts mehr vom Promotion-Preis (siehe Bild) bei der Bestellung mehrerer Pizzas wissen und so erstaunte es auch nicht, dass man fast zwei Stunden brauchte, um vier fast kalte Pizzen zu liefern! 
Damit hätte man ja noch leben können, doch waren trotz stolzem Preis - die Pizzen nicht genießbar - der Teig war irgend ein umfunktioniertes indisches Fladenbrot und die Zutaten wohl eher aus dem Chemie-Labor!
Auch wenn Hunger der beste Koch sein soll - die Pizza-Macher von Rainy-Season haben jedenfalls keine Ahnung, wie man Pizzas macht! (Da wird leider mit billigsten Zutaten, die Marge optimiert! Wenn man sich den Laden dann noch Live ansieht, fände man als Namen für das Restaurant - "Villa Durchzug" passender.)
Aber auch in anderen Restaurants, schmeckt die Pizza nicht und selbst im "Hotel Oasis" ist das Ergebnis leider schlicht und einfach - ziemlich geschmacklos! (Mein Tipp hier - passende Gewürze und einen Käse verwenden, welcher ein  paar Cent teurer ist. Der Teig ist ganz passabel.)
So stellte sich dann die elementare Frage, liegt es an den nicht vorhandenen optimalen Zutaten in Kambodscha oder am Können und Wollen der Wirte?
Es war also eine Eigenversuch von Nöten!
Mein Lieblingsnachbar Jerry brachte mir dann von Phnom Penh Trockenhefe mit und so konnte ich heute - natuerlich nach einem Einkauf bei "Samudera", mit dem Khmer-Pizza-Test starten.
Würde es mir gelingen - unter widrigsten Dschungelbedingungen, eine Pizza herzustellen, welche man auch blind als solche erkennen könnte - mit einem authentischen, leckeren Pizza-Teig?!

Ergebnis es geht...!

Hier nun das absolute Geheimrezept und der Schlüssel zu großem Reichtum und geschäftlichen Pizza-Erfolg - in Kambodscha! (Dies alles kostenlos und ohne jegliche Gewähr!)

Grundrezept Pizzateig, ein Backblech

Zutaten für ein Backblech Pizzateig.
500 g Mehl (zum Beispiel "Brot-Mehl" von Samudera)
1/4 Würfel Frischhefe alternativ ca. 12g Trockenhefe
3 EL Olivenöl kaltgepresst
1 TL Salz
ca. 300 ml Wasser oder Milch (Tip - besser Milch nehmen!)
etwas Mehl zum Ausrollen

Zubereitung des Teigs der Einfachheit halber mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer: Zuerst das Mehl in der Rührschüssel mit dem Salz vermengen. Dann in einem anderen Gefäss die Hefe in der lauwarmen Flüssigkeit auflösen und das Olivenöl unterrühren.
Mit dem Knethaken oder einem elektrischen Handmixer mit Haken die Flüssigkeit nach und nach unterkneten, bis der Teig beginnt, sich vom Rand der Schüssel abzulösen. Mit bemehlten Händen nun auf einem Holzbrett noch einmal eigenhändig ein paar Minuten durchkneten, bis man sicher ist, dass der Pizzateig glatt und ziemlich weich ist, ohne an den Fingern festzukleben. Gegebenenfalls noch etwas Mehl dazugeben, bis man einen elastischen Teigbatzen erarbeitet hat.
Die Schüssel mit Pizzateig wird nun mit einem feuchten Küchentuch abgedeckt und zwei Stunden an einen warmen Ort gestellt, damit der Teig gehen kann und sich dabei zirka verdoppelt.
Gebacken wird die Pizza bei 220-240 Grad - wie lange, kommt darauf an, wie dick man den Teig ausrollt und welchen Belag man wählt. Bei einem Backblech kommen 20 Minuten meistens gut hin, wenn der Ofen vorgeheizt wurde.
So gab es dann - eine kleine Pizza Margerita und eine (kleine) Pizza Calzone - siehe Bilder.

Ach ja mein erstaunliches Testresultat - leckere und (fast) originale italienische Pizza - kriegt man selbst in Kambodscha mit etwas Geschick und gutem Willen hin! 

Noch ein Tipp für den "Tomaten-Belag".
Geschälte Tomaten aus der Büchse gut abtropfen lassen - mit Haushaltspapier ein wenig das Wasser auspressen. Dazu noch zwei bis drei frische Tomaten zerkleinert dazu geben.Das Ganze in ein Gefäß geben und mit einer Priese Salz und Zucker, Origano, Basilikum und frischem Pfeffer - nach Lust und Laune würzen. Nach eigenem Geschmack noch einen Schuss Olivenoel und eine gehackte Zehe Knoblauch dazu geben. Dann das ganze mit dem Stabmixer leicht pürieren - fertig.
 

Sonntag, 19. September 2010

Romantisches Sihanoukville!

Die Farben der abendlichen Sonnenuntergänge sind immer wieder faszinierend und so sitze ich dann am Abend - immer wieder gerne - auf der großen Terrasse und genieße die schönen Eindrücke, mit einem kühlen Getränk. (Das war das Wort zum Sonntag - auch wenn draußen - gerade ein Hund heult, wie Graf Dracula auf Brautschau...)

Freitag, 17. September 2010

Blech-Doktor die 3-te!



So heute bin ich nun den 4Runner abholen gegangen! Mit einem gewissen Herzklopfen, schliesslich standen mehrere Fragen im Raume!
  • Bekomme ich nicht vielleicht doch zuerst die Rechnung?
  • Ist die Müllhalde (Innenraum) einigermaßen wieder wie zuvor?
  • Funktioniert wieder alles wie es soll?
  • Fährt der Wagen geradeaus?
Als ich dann mit dem Moped-Taxi ankam, schien der Wagen tatsächlich fertig zu sein. So begutachtete ich mal die beendete Reparatur und war damit im grossen und ganzen zufrieden. Anschließend begutachtete ich den Innenraum, da war wieder alles (mindestens auf den ersten Blick) wieder an seinem Ort. Die elektrischen Sitze (noch voll schwarzer Fingerabdrücke), die Fensterheber und die Zentralverriegelung funktionierten auch! Somit habe ich dann mal geschaut, wie man auf meine Verabschiedung reagiert - mir wurde ebenfalls freundlich zugenickt und beim retour fahren assistiert! Irgendwie lief alles zu rund - oder ich hatte zu "schwarz" gemalt!?
So fuhr ich dann los und nach keinen hundert Metern auf der Strasse, wusste ich, dass doch etwas nicht in Ordnung war! Die Kiste wollte nicht wirklich geradeaus fahren...
Das Lenkrand stand bei normaler Fahrt, um etwa 120 Grad verdreht - und auch sonst fühlte sich die Spur schlecht an. So wendete ich und fuhr zurück - die haben natürlich grosse Augen gemacht!
Ich habe dann gleich mal den Vorarbeiter zum fahren verdonnert und als wir zurück kamen, war zum Glück gerade ein junger Khmer mit guten Englischkenntnissen anwesend. Der hat dann mal übersetzt und so erfuhr ich, man habe nur den Auftrag gehabt den Wagen wieder "schön zu flicken" - das hätte nichts mit dem jetzigen Problem zu tun! 
Aha?!?!
Da habe ich ihm dann mal erklärt, dass es wohl seine/ihre Aufgabe sei, mit einem Wagen nach so einem Unfall auch mal zu fahren, um zu schauen, ob die Spureinstellungen gelitten haben oder sonst was krumm ist etc.
Ich erfuhr dann, die Reparatur wäre wohl schon bezahlt und wer nun den (vermeintlichen) Mehraufwand bezahle, müsse man abklären. 
Mir egal - wer das bezahlt - ich jedenfalls nicht!
Es wurde dann herum telefoniert und irgendwann sagte man mir strahlend, die Kosten würden bezahlt und ich solle morgen wieder kommen.
Das "Rote" ist übrigens kein Rost - sondern der feine rote Sand von den Strassen hier.
Ne Jungs - jetzt bleibe ich mal hier und will sehen was ihr da so bastelt!
Bald merkte ich, dass sie "Angst" hatten ihre Richtarbeiten wären mangelhaft gewesen und so fingen sie an, den Wagen unten zu vermessen! Sehr interessant und die Ergebnisse waren meiner Meinung nach sehr gut - eigentlich ist nichts krumm oder verschoben und die Masse sehr genau.
Das brachte sie aber fast mehr aus dem Konzept und es brauchte nochmals eine Beschreibung des Unfalls von mir, bis sie kapierten, dass sich wohl Teile der Fahrwerksgeometrie verschoben hatten, beim Aufprall des Motorrades! Schliesslich war mein knapp 2 Tonnen schwerer 4Runner, runde 80 cm beim Aufprall verschoben worden - Thats it!
Also fing man dann an, auf kambodschanisch die Spur und Fahrwerksgeometrie einzustellen - immer wieder unterbrochen von Testfahrten, bei welcher die halbe Belegschaft mitfuhr! (Scheint ein Erlebnis zu sein, in einem Jeep mitzufahren.) 
Nach der wohl sechsten Probefahrt, kam man freudestrahlend zurück, es wäre nun alles bestens! So gab es dann von mir, noch ein ordentliches Trinkgeld für alle Anwesenden - wer weiss wozu es mal gut ist?
 Drehbank und alles was man(n) so braucht...
Der Wagen fährt nun erstaunlich gut geradeaus, doch werde ich sicherlich in den kommenden Wochen, wenn sowieso ein Wechsel der zwei Vorderreifen ansteht, die Spur/Geometrie der Vorderachse, in einer Fachwerkstatt einstellen lassen.
Morgen werde ich dann mal den Wagen komplett reinigen lassen und dann gefällt es mir schon bald wieder...


Donnerstag, 16. September 2010

Schlaglochsuchgerät...

...braucht man seit der Regenzeit, in Sihanoukville keines mehr!
Die meisten Nebenstrassen, aber teils auch Hauptstrassen sind übersät mit riesigen Schlaglöchern - als ich das erste Mal hier war, waren die Strassen wahrlich in einem wunderbaren Zustand und ich dachte mir, "warum kriegen die das in Thailand nicht so hin"?
Zwischenzeitlich haben sich die Strassen aber, wie geschrieben, "bestem Pattaya-Niveau" angepasst und so rechnete ich, wie von Thailand her bekannt, dass nun in den kommenden Monaten, bestenfalls eine Schaufel voll Sand - als Nothilfe - den Weg in das eine oder andere Schlagloch findet?!
Doch weit gefehlt, die Stadtväter scheinen nicht zu schlafen und so staunte ich diese Woche nicht schlecht, als gut ausgerüstete Reparaturtrupps, anfingen die Omnui-Strasse, recht fachgerecht zu reparieren - alles natürlich auf SOA-Verhältnisse bezogen. 
Trotzdem - sehr löblich und der eine oder andere Meckerer, wird wohl eines Besseren belehrt!

Mittwoch, 15. September 2010

Blech-Doktor die 2-te!

War heute mal wieder beim Blech-Doktor - was mich pro Weg doch jedes mal ein kleines Vermögen kostet, mit dem Moped-Taxi. Es schaut doch langsam aber sicher so aus, als würde der 4Runner bald fertig. 
Die Chefin hat mir versichert, der Wagen wäre morgen um 17 Uhr fertig - so hat der Stand der Arbeiten, aber heute noch nicht ausgesehen.
Als "Thailand-Geschädigter", werde ich aber sicherheitshalber, nicht vor Freitagnachmittag den Wagen holen - ich denke dann ist die Chance realistischer, dass meine "Baustelle" fertig ist und die spontan erstellte Müllhalde in meinem Wagen, wieder halbwegs einem Innenraum gleicht! 
Neue "Baustellen" - gar mit größerem Schaden - stehen auch schon in der "Werkstatt" und was bei uns mit eingedrücktem Dach, ein 100%-iger Total-Schaden wäre. 
Wird hier natürlich, liebevoll wieder hergerichtet und nach einer intensiven Spachtel- und Farbdusche auf Kambodschanisch - wird die Kiste dann sicherlich, wieder mit dem Prädikat "No Hit" verkauft!