Donnerstag, 15. September 2011

Same-Same-Tourismus?


 Filmkritik "Berliner Zeitung":
„Leider kann ‚Same Same But Different‘ die Liebesgeschichte über die kulturellen Unterschiede hinaus nicht plausibel machen. Vielleicht ist das zu viel verlangt; vielleicht mag man einfach nur nicht glauben an Bens Naivität. Vielleicht erhält sich aber gerade in diesem Unerklärten die Wucht der Fremdheit.“
Wenn man so mit offenen Augen in Kambodscha unterwegs ist, dann staunt man nicht schlecht, wie viele junge männliche Touristen mit einem (offensichtlichen) Bar-Girl im Schlepptau unterwegs sind.
Da fragt man sich dann - sind die auch vermeintlich so naiv wie "Ben" im Film oder einfach auf dem "Same-Same-But-Diffrent-Trip" unterwegs?
Die Antwort weiss ich auch nicht, denke mir aber jeder Touri der halbwegs bei Sinnen ist und nicht der letzte Rest an Verstand zwischen die Beine gerutscht ist, sollte ein Bar-Girl oder einen Freelancer erkennen. 
"Die Frau, ist die einzige Beute,
die ihrem Jäger auflauert."
Was man(n) sich dann einredet, wenn man am Morgen (wie im Film) um zwanzig oder dreissig Dollar gebeten wird und dies nicht nur nach der ersten Nacht, man müsste die Betroffenen befragen?
"Es ist schon komisch, dass ein Mann, der sich um nichts auf der Welt Sorgen machen muss, hingeht und eine Frau heiratet!"
Vermutlich halten sie sich wirklich für wohltätige Unterstützer armer Kambodschaner und hinterfragen nicht, woher die High-Heels und die aufgetackelte Kleidung des ach so armen Mädels stammen und das (fast) jeder Kambodschaner bzw. jede Kambodschanerin, einen neuen Motorroller für 1800.-USD. unter dem Hintern hat - ist ja "normal".
Meist haben die "Damen" mindestens ein Kind - nach meinen Erfahrungen im Umfeld, sind es aber wohl tendenziell eher drei und mehr Kinder, welche nicht selten alle unterschiedliche Väter haben. 
Aber es kommt ja noch besser, wenn man die Bar-Szene so beobachtet, stellt man doch fest, dass die meisten dieser Damen einen Boy-Friend/Zuhälter oder gar Ehemann im Schlepptau haben. 
Nicht selten ist der vermeintliche "persönliche" Taxi-Fahrer der Dame, inoffiziell in einer Beschützer- und Kassierer-Funktion, immer in der Nähe der Dame anzutreffen und sei es nur getarnt, als ein auf "Kundschaft" wartender Taxler. (Kann man wunderbar beim "Freedom" und am "Victory Hill" während des Essens beobachten. Schlimm ist dann nur, wenn man sich am Nebentisch, die immer gleichen "Huren-Stories" mitanhören muss.)
Das die Masche ganz gut klappt, sieht man ja nicht nur im Film, wenn der "Ben" sein ganzes Ersparte opfert, sondern auch hier vor Ort. 
Dazu muss man nur in eine Bank gehen mit "Western Union-Service" und mal beobachten, wie da ein fast ununterbrochener Andrang von Damen herrscht, beim Geld abholen.
Ob einem nun die naiven Männer mehr Leid tun müssen oder die von ihren Zuhältern bzw. teils auch von ihren gierigen Familien ausgenutzten Frauen, muss jeder für sich selber entscheiden. 
"Man soll nur schöne Frauen heiraten. Sonst hat 
man keine Aussicht, sie wieder loszuwerden."
Sprache Deutsch.
Leider fand man für den Film, wohl keine schauspielerisch begabte und auch noch halbwegs hübsche Kambodschanerin, so dass die Hauptrolle von einer Thailänderin (Apinya Sakuljaroensuk) gespielt werden musste. 

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