Sonntag, 26. Juni 2011

Jeab Teil 12

Der Verfolger hielt sich also weiterhin hartnäckig hinter uns und der Gleichmut fehlte mir, um an einen Zufall zu glauben. So informierte ich nun auch Jeab, welche sich gerade das Näschen puderte, sie blickte durch das leicht milchige Heckfenster des Stoffdachs und war im gleichen Augenblick ein Häufchen Elend.
"Dany....he will kill us!"
Ich fing sofort an zu überlegen, wie wir ihn klassisch abhängen könnten, mit reiner Geschwindigkeit oder schnellem Kurvenfahren - dies war mir klar - gelang es aber sicherlich nicht, mit meiner alten Hollywood-Schaukel.
Da kam mir in den Sinn, dass in wenigen hundert Metern der Asia-Shop kam, in welchem wir immer Einkaufen gingen. 
Der Shop hatte auch einen Hinterausgang und das wollte ich nutzen! Ich sagte Jeab sie solle da aussteigen und so tun als ob sie einkaufen würde und nach etwa 5 Minuten unauffällig zum Hinterausgang kommen, wo ich mit dem Wagen warten würde.
Ich hielt also auf der Hauptstrasse vor dem Asia-Shop und Jeab stieg aus, ich fuhr weiter als würde ich einen Parkplatz suchen gehen. Der Audi blieb sichtlich irritiert vor dem Laden, mitten auf der Hauptstrasse stehen und der Ehemann blickte aus dem Wagen in den Asia-Shop.
Ich fuhr unterdessen um den Häuserblock (grüne Linie auf dem Google-Bild) um rechtzeitig bei Jeab zu sein, der Weg durch eine kleine Gasse war nur langsam zu befahren und als ich am Hinterausgang war, stand Jeab auch schon sichtlich nervös bereit.
Ich musste wieder den gleichen Weg zurück, um dann um den Block fahren zu können und auf einer Parallelstrasse unserem Verfolger zu entkommen. (blaue Linie Google-Bild)
Alles schien bestens zu funktionieren, ich wollte gerade in die Seitenstrasse abbiegen, das sah ich wie in etwa vierhundert Meter, der rote Audi um die Ecke schoss (roter Punkt) - wohl gerade noch rechtzeitig um das auffällige Heck meines Oldies zu erkennen.
Nun änderte ich meinen Plan wieder, da der schnellste Weg um aus "seinem" Sichtfeld entschwinden zu können nach rechts war, links lauerten nach hundert Metern, schon Verkehrs-Ampeln die meist auf Rot standen.
Ich trat das Gaspedal bis zum Bodenblech durch, schaffte die Ampel die auch auf diesem Weg, aber erst nach dreihundert Metern lauerte, noch gerade so bei dunkelgrün und freute mich schon.
Er hatte ROT - er musste anhalten - aber er hielt nicht an!
Nun wurde es auch mir mulmig und ich sagte Jeab, der Trick hätte wohl ganz knapp nicht geklappt!
Wimmernd weinend sank Jeab wie ein Häufchen Elend in den Fussraum des 190SL runter, ich war schockiert wie verzweifelt sie auf einmal war - sie schien wirklich mit dem schlimmsten zu rechnen und ich verstand langsam. wie verrückt ihr Ehemann sein konnte. 
 
Genau - Fortsetzung folgt...

2 Kommentare:

"Ludigel" hat gesagt…

Verfolgungsjagden mit klassischen Autos! Das wird immer besser, Steve McQueen lässt grüßen.

Eric hat gesagt…

Ja lieber Ludigel - ein hubraumstarker Wagen, wie Steve McQueen sie immer fuhr, wäre mir in der Situation auch lieber gewesen. Ein Jahr später habe ich den 190SL, durch einen Austin Healey 3000 MKI ersetzt, mit dem wären meine Chancen deutlich besser gewesen.