In den letzten Wochen wurde ich, nachdem ich lange Zeit von übermässigem Lärm verschont blieb, arg gestraft.
Seit wohl so drei Wochen, finden fast alle paar Tage irgendwelche Feste, Geburtstage, Hauseinweihungen und Trauerfeste rundherum statt.
Die Beschallung ist asiatisch üblich jeweils extrem laut (und schlecht), so dass auch wenn die Feste in 100 oder 200m Luftlinie stattfinden, man im Haus immer noch deutlich mehr als Zimmerlautstärke hat.
Bei "normalen" Festen in Kambodscha, darf man jedoch meist feststellen, dass spätestens um 22 bis 23 Uhr - sich die Festgemeinde verabschiedet - oder anders gesagt - wenn Fressalien und Bier/Alkohol alle sind, sind die Gäste ganz fix weg.
Da sind die Thais schon anders drauf, die würden wohl eher noch einen Kredit aufnehmen oder einen 7-Eleven überfallen, bevor sie die Gäste auf dem Trockenen sitzen lassen - die Thaifeste die ich in TH erleben "durfte", endeten meist erst im Morgengrauen.
Auch haben die Thais oftmals auch ein ordentliches Unterhaltungsprogramm - dazu wird getanzt und gelacht und richtig gefeiert.
Auf mich wirken aber die Khmer-Feste fast immer sehr gelangweilt, die Tische sind schön gedeckt und die Musik ist wahrlich laut, aber die Leute scheinen eigentlich nicht wirklich Spass zu haben an dem Fest......aber ich kann mich irren.
Aber gut - so war und ist dann meist spätestens um 23 Uhr Ruhe im Karton.
Aber nun, fand seit dem Samstag, etwa 100m vom Haus entfernt eine Bestattungsfeier statt.
Das fing mit dem Aufbau von Trichter-Lautsprechern an (wie bei Sportveranstaltungen oder im Bahnhof) und endete mit der Notstromversorgung, damit man ja nicht ernsthaft unterbrochen wurde.
Am Sonntagmorgen um 5 Uhr fiel ich dann fast aus dem Bett, als die Mönche mit ihren monotonen Sprechgebeten anfingen und ich erst glaubte, neben mir steht ein Selbiger, so laut war es in der Früh.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, war es dann ab etwa 17 Uhr wieder so laut, dass ich froh war, noch eine Verabredung zu haben. Da man im Haus nichts verstand, was aus einer eigenen Tonquelle kam.
Als ich dann kurz vor 23 Uhr heimkam, staunte ich nicht schlecht über den "kleinen Tempel" der aufgebaut worden war - was genau das sein sollte, wurde mir eine Stunde später klar.
Um Mitternacht gaben die Mönche nochmals alles und die Verstärker-Anlage glühte sicherlich, dazu plötzlich reges Treiben und laute Chinaböller.
Aus dem Tempel kam dann oben weisser Rauch (siehe Video - Spitze des Tempels) und nachdem ich den Gedanken an eine geglückte Papstwahl verworfen hatte, wurde mir klar, dass man nun gerade ein mobiles Krematorium in Gang gesetzt hatte!
Jedenfalls zog es viele Schaulustige an - trotz sehr später Stunde und so denke ich mir, war diese Bestattungsfeier, doch eher ungewöhnlich - auch im Kingdom of Wonder!
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