Donnerstag, 11. August 2011

Autokauf in Phnom Penh Teil 1

Am Sonntag - als es mal für ein paar Minuten nicht regnete (da verfluchte ich schon, ohne Auto dem Regen ausgeliefert zu sein), fuhr ich mit dem Moped-Taxi zum Busbetreiber Capitol um mir mein Ticket für Montagmorgen 7:00 Uhr nach PNH zu kaufen.
Die Nacht auf Montag schlief ich unruhig, vermutlich weil der Aufenthalt in PNH für mich immer wieder ein Horror ist - lieber ein Jahr BKK leben, als eine Woche in PNH verbringen. 
An der Busstation beim Oasis-Hotel, warteten 10 Minuten vor Sieben, schon die meisten Passagiere und der Bus war nirgends. 
Zirka um zehn nach Sieben, kam er endlich angeschlichen und man hatte schon Angst, das alte Ding würde es nicht schaffen.
Zufällig stand ich genau so, dass der Buseinstieg vor mir war und beim Einsteigen, war nur eine junge Khmer mit Kind vor mir. 
Nun erstaunt es mich in SOA schon lange nicht mehr, dass genau die einzige Person welche einsteigt, sich auf den reservierten Platz von einem setzt.
Habe ihr dann mal freundlich die Nummerierung gezeigt, worauf sie sich auf einen anderen Platz gesetzt, der aber auch der falsche war und so wurde sie bald von zwei anderen Khmers "vertrieben".
Zwischenzeitlich hatte sich mein Alptraum bis Phnom Penh, neben mich gesetzt - ungefähr zwanzig Jahre alt, männlich, sehr lange Fingernägel (zurecht-gefeilt) und so "warm", dass man mit ihm einen Heisswasserreaktor hätte betreiben können. 
Er hatte sich kaum gesetzt, da zückte er schon sein rosafarbenes Handy und begann zu telefonieren - kann sich noch Jemand an die schöne Zeit erinnern, als bei jeder Labbertasche, nach 20 bis 30 Minuten der Akku leer war?!?
Mit zwanzig Minuten Verspätung setzte sich der Bus in Bewegung, um nach etwa einem Kilometer schon wieder anzuhalten und noch einen Passagier aufzunehmen, welchem man wohl nicht zumuten konnte, bis zur Bus-Station zu kommen. 
Das die Fahrt dann noch zum neuen Bus-Bahnhof ging, um dort auch noch drei Nasen einzuladen, hatte ich schon erwartet, die weiteren Zwei am Hafen unten, waren dann nur noch die logische Fortsetzung.
Nun war es schon 7:45 Uhr und wir waren noch nicht einmal bei der Angkor-Brauerei.
So eine Schraube in der Armlehne, 
finden sicher nur Fakiere "kuhl"!
Die kommenden Dörfer wurden auch alle noch mit einem Stopp belohnt, selbst wenn niemand einsteigen wollte.
Mein kleiner schwuler "Freund" neben mir, war non-stop mit hoher Mickey-Mouse-Stimme am telefonieren, dass war aber nicht genug, ich weiss nicht was der am Morgen oder Abend zuvor gegessen hatte, aber er stank fürchterlich aus dem Mund und liess dazu noch alle paar Minuten "einen fahren".
Nach etwa eineinhalb Stunden Tortur, begann ich zu überlegen, wie lange man wohl in Kambodscha für Mord im Affekt, ins Gefängnis kommt und warum man solche Dinge im wahren Leben, nicht wie Clint Eastwood regeln kann? 
Es war noch nicht einmal Neun Uhr, da stoppte der Bus bei einem Markt am Strassenrand und neunzig Prozent der Mitfahrer gingen sich Futter kaufen. 
Ich hoffte, dass wenigstens somit der Nudelsuppen-Stop nicht stattfinden würde - aber er fand statt, keine halbe Stunde nach dem Marktstopp. 
Logischerweise - hätte nun noch der Verkauf von Heizdecken und Magnetfeld-Matratzen stattfinden müssen - kommt wohl bald noch, als weitere Einnahmequelle für Busbetreiber!
Wie ich während der Fahrt sah, nutzen alle 
Khmers die Vorhänge im Bus als Serviette!
Die junge Khmer (die mit dem falschen Nummernverständnis) schaffte es doch wirklich, bis Phnom Penh ununterbrochen irgendwelches Zeugs in sich reinzustopfen - woher ihr fetter Arsch kam, war mir somit klar.
Drei Stunden Fahrt waren vergangen und ich überlegte mir gerade, ob erwürgen oder nur aus dem Bus werfen, die humanere Art der "Problemlösung" sei?!?!
Da ging meinem kleinen, schwulen Freund neben mir, endlich der Saft beim Handy aus. (Nein - ich habe nichts gegen Schwule - solange sie es nicht übertreiben.)

Wenn der wüsste, dass ihm sein leerer Akku, wohl das Leben gerettet hat! 
Das man das On-Board-Entertainment, während rund vier Stunden in Discolautstärke plärren lies, ist sowieso klar...
Nach fast sechs Stunden erreichte der Bus endlich das Endziel, welches irgendwo in einer geographisch undefinierbaren, schmalen Seitenstrasse war. (Viermal mit dem Bus nach PNH und jedes mal, war an einem anderen Ort Endstation.)
Kein "Fremder" konnte sich da orientieren, wo er in dieser #%^!(<-Stadt ist und selbst die Moped-Taxifahrer wussten nicht, wo mein Hotel NaNa war/ist. 
Obwohl es wohl zu Fuss, wie ich dann feststellte, keine zehn Minuten bis dahin waren. 
Nach ein paar Strassen, fand ich Orientierungspunkte und erreichte unter den "Hello Tuk-Tuk..."-Anfeuerungsrufen der Taxler - das Hotel NaNa
Ich war schon hinter meinem Zeitplan, also schnell das Zimmer (15.-USD./Nacht inkl. Brechfest) bezogen und wieder an die Reception, um nach der versprochenen Safety Box zu fragen - schliesslich waren einige Tausend Dollar in meiner Tasche. 
Die zuvor noch angeblich freien "Safes", waren nun alle besetzt und das weibliche "Cleverchen" hinter der Rezeption, wollte meine Tasche mit dem Geld, einfach ins Regal stellen. 
Ich sagte "No-No-No-No..." und wollte schon ins Hotel Circuit umsiedeln, da wurde dann eine Box von einem Angestellten geräumt, der sein Notebook da lagerte - geht doch! 
So machte ich mich dann zu Fuss, zur Street 108 auf, da dort eine regelrechte Gebrauchtwagen-Händler-Oase ist, mitten in der Stadt. 

Fortsetzung folgt...

1 Kommentar:

Hans S, hat gesagt…

guten morgen lieber eric,

habe soeben deine story gelesen. wie du schreibst solltest du echt ein buch schreiben. finde deine beiträge echt super, direkt aus dem leben ohne weiteres bi ba po.

freu mich immer wieder neues zu lesen, hoffe es geht dir gut und der autokauf klappt!

lieben gruss hans & uschi