Samstag, 6. November 2010

Raucherzone...

...wenn ich die letzten Tage - genau genommen seit es nicht mehr täglich regnet - aus dem Fenster schaue, so sieht es aus, als wäre unsere kleine Stadt in dichten Nebel gehüllt. 
Bei einem zweiten, genaueren Blick erkennt man, dass alle paar Meter eine kleine oder teils auch grosse Rauchsäule zwischen den Gebäuden aufsteigt.
Mit Vorliebe verbrennen die Einheimischen und sicher auch ein paar Zugewanderte, ihren Abfall wenn es die Witterung zu lässt im Freien.
So wundert man sich plötzlich gar nicht mehr, wenn man seine Nachbarn dauernd heftig husten hört und es einem selber auch trifft und dazu noch der Hals heftig kratzt.
Es ist auf deutsch gesagt, eine verdammte Schweinerei - in Europa wird gerade Euro 5 (entspricht etwa noch EINEM Prozent der Schadstoffe, welche ehemals die ersten Kat-Autos ausgestossen haben) als Abgasnorm bei Autos eingeführt und hier verbrennt man noch frisch fröhlich im Garten Plastik-Abfälle und andere unschöne Dinge! (Was Alles, will man vermutlich lieber nicht wissen...)
Eine Müllabfuhr gibt es schon - die ist in privater Hand und die Dienste sind freiwillig, aber logischerweise auch kostenpflichtig - was natürlich die meisten sparsamen Khmers schon mal davon abhält - dies zu nutzen.
Aber auch wenn man den Dienst nutzt, so tut man der Umwelt keinen Gefallen - leider!
Beispiel - wenn wieder einmal der Tag ist, wo der Müllwagen vorbei kommt, stellt man also seinen Abfallsack vor das Haus - soweit wunderbar - doch in den meisten Fällen wird ein Abfallsammler oder seine Kinder schneller sein.

Was passiert also - der Abfallsack wird aufgerissen und nach verwertbaren Dingen (Alu-Büchsen, Metall, Karton etc.) durchsucht, was dann "wirklich" Abfall ist, wird natürlich beim Durchsuchen, frisch fröhlich in der Gegend verstreut. 
Streunende Hunde und der Wind, tun dann den Rest dazu, dass der Abfall am Strassenrand herumliegt und auch in den angrenzenden Grundstücken - das stinkt dann auch wieder zum Himmel - zieht Ungeziefer an und Krankheiten werden verbreitet.
Für Menschen aus halbwegs kultivierten Ländern, ist es einfach unverständlich, wie wenig Sorge die Regierung ihrem Land zugesteht und nichts erkennbares unternimmt, um endlich dieses Grundübel der Umweltverschmutzung auszumerzen. 
Es wäre relativ einfach und vermutlich gibt es sogar entsprechende Gesetze, aber man sollte diese auch endlich anwenden und durchsetzen.
Ansonsten wird Kambodscha sein Müllproblem, nur noch potenzieren!

5 Kommentare:

Unser Leben in Sri Lanka hat gesagt…

hallo Eric
Kann Deine Denke verstehen. Hier in Sri Lanka fährt man in der Hauptstadt an Riesenabfallbergen vorüber. Jeder wundert sich über die vielen Denguefälle. Hier gibt es eine Grünabfuhr, wo sie aus den Abfällen Kompost machen. Leider wird immer noch viel Abfall einfach im Garten verbrannt.

Anonym hat gesagt…

Hallo Eric,
hier in Ungarn (EU!) gibt es sogar festgelegte Tage (bei uns Mittwoch), an welchen man (Garten) -abfälle verbrennen darf. Das ist dann der Tag, wo wir keine Wäsche ins Freie hängen können. Jetzt in der kalten Jahreszeit ist es schlimmer, weil der Müll täglich im Ofen entsorgt wird... Die Müllabfuhr kommt hier, in unserer Gegend, nur alle 2 Wochen.
LG, Nik

Joe hat gesagt…

Hallo Eric

so richtig überrascht hat Dich das aber nicht.
Wer so lange in Thailand gelebt hat wie Du, hat bestimmt öfters die Fenster schließen müssen.

Immerhin, wenn die Müllabfuhr kostenlos(?) ist, wird fleißig der Müll abtransportiert, zumindest in NST und auf Phuket (naja, bis auf die Verbrennungsanlage) scheint es zu klappen.

Leider habe ich nicht lesen können, was es kostet bei euch (absolut / relativ zum Einkommen).

Sollte ich es tatsächlich schaffen, oben in CM ein Haus zu bauen, dann nur weit weg in der Pampa (sch..ße, wo ist da dann die DSL-Verbindung) oder bei einer funktionierenden Müllabfuhr.

"Ludigel" hat gesagt…

Hihi, da beklage ich mich auch gerne hier in Taiwan und meine Frau versteht nicht, worüber ich mich aufrege. Die kleine Fabrik, mitten im Wohngebiet errichtet, verbrennt mysteriöse Säcke, deren Rauchschwaden bei mir sofort Übelkeit auslösen (eine Glasfabrik). Gartenstühle und Gummireifen. Mülltüten im Grünen.

In Taipei hat die Stadt das Problem nach der SARS-Epedemie vermindert, früher hatte man zwischen den Häusern stinkende Müllhalden, in denen auch Mosquitos brüteten. Das ist besser geworden und auch die Fressbude, wo die Kleinen immer zwischen Käfern und alten Salatblättern auf dem Boden krochen und dabei noch urinierten (und Leute haben das Essen gekauft!) ist durch eine saubere Pizzeria (mit gruseligen aber sauberen Pizzen) ersetzt. In Taiwan tut sich Schritt für Schritt was, 2004 habe ich gesagt, in 20 Jahren sind sie sauber. Na ja, dauert noch...

Eric hat gesagt…

@ Joe
Ich habe in "Pattaya" östlich der Sukhumvit in einem grossen Village gewohnt, da war die Entsorgung/Wasser/Security alles obligatorisch. Da gab es zwar auch Müllsammler, aber die haben wenigsten den Müll in der Müll-Tonne zerlegt - bei mir haben sie aber schnell gemerkt, dass nichts verwertbares drinnen ist - so war dann da immer Ruhe.
Ich habe den Müll nämlich im Haus sortiert und alle paar Wochen, mal einem Müllsammler (finde die Arbeit eigentlich sehr sinnvoll) die schön sortierten Tüten gegeben und alle waren happy!
Hier in Kambodscha gibt es nicht einmal Mülltonnen zu kaufen - jedenfalls nicht zu einem reelen Preis (Bei Samudera glaube ich um die 90.-USD., in Thailand rund 6 bis 8.-USD. umgerechnet! Exklusivität hat halt ihren Preis...)
Natürlich wurde in TH auch mal irgendwo ein grosser Abfallhaufen mitten in der Nacht angezündet - aber das ist kein Vergleich zu hier.
Und wie auch "Ludigel" und Andere hier geschrieben haben, ein mindestens so schlimmes Problem, sind die unverbrannten Abfälle, die überall rumliegen und halt der (Seuchen-)Herd für Krankheiten und Ungeziefer sind und stinken tut es halt auch.
Betreffend Preis der Müllabfuhr hier kann nichts genaueres sagen, aber sie ist relativ teuer (im Verhältnis zum Einkommen) und wie gesagt, ob die dann noch "meinen Müll" vorfinden, ist eher zweifelhaft. (Mein Hausvermieter, hier zahlt pauschal für alle Mieter.)
Daher denke ich - man kann das Problem nur lösen, wenn man die Müllabfuhr für alle obligatorisch macht und auch Müll-Tonnen vorschreibt - dann werden die M-T auch erschwinglich, wenn ein Markt dafür entsteht.
War ja ehemals in Europa nicht anders - aber ich sehe nicht ein, warum man nicht sinnvolle "Fortschritte" übernimmt, bevor das ganze Land vermüllt ist.
Schliesslich will man ja auch touristisch weiterkommen, dazu muss es aber auch halbwegs sauber sein im Land.