Samstag, 7. Mai 2011

Was man als Auswanderer so erleben kann... Teil 3

Mittlerweile waren ein paar Wochen vergangen und ich war in mein Wunsch-Miet-Haus umgesiedelt. So an 5 von 7 Wochentagen kam Puh zu mir und das war gerade so das obere Limit an "Beziehung", wie ich es mochte, schließlich wollte ich ja auch meine Freiheiten haben und diese genießen.
Es war ein schöner Sonntagmorgen und ich war gerade wieder einmal im Foodland in der dortigen Bäckerei, um mir mein Frühstücks-Brot zu holen.
Auf dem Nachhauseweg, ich bog gerade mit dem Auto von der Pattaya-Klang Rd. in die Sukhumvit Rd. ein, klingelte mein Handy - ein Blick aufs Display - Puh calling!
Ich nahm vergnügt ab und dachte mir, meine Gesellschaft zum Frühstück kommt. Tatsächlich war Puh am Handy und sagte mir, eigentlich mit dem wie immer schelmmischen Unterton in der Stimme: "I' stay Monkey-House...Tielak pls help me!" (Monkey House = Gefängnis)
Ich lachte nur laut und sagte; "Ich gehe jetzt Heim zum Morgenessen, komm einfach vorbei..." dann legte ich auf.
Eine Minute später klingelte das Handy wieder, jedoch eine mir unbekannte Nummer. Ich nahm ab und es meldete sich eine nicht identifizierte Thaifrau und sagte; "Deine Freundin ist wirklich im Gefängnis, komm bitte vorbei!" Ich lachte wieder - wer bitte schön, soll schon mit dem Handy aus dem Knast anrufen können....???
So legte ich wieder auf.
Es klingelte wieder, diesmal wieder Puhs-Handy-Nummer und die Stimme klang nun doch etwas verzweifelter.
Ich fragte dann; "Was ist nun wahr, was ist passiert und wo bist Du?"
Puh antwortete; "Ich bin im "Hotel Soi Gao" (das ist so ein Insider-Witz für die Gefängniszelle, der dortigen Polizei-Station) bitte komm vorbei und hilf mir und bring etwas zu Essen mit...!"
Dann war der Handy-Anruf zu Ende, wegen leerem Akku - es rief nochmals die Thai von zuvor an und auch Puh meldete sich an dem fremden Handy, noch mit dem Wunsch; "...bitte bring Essen von Kentucky Fried Chicken mit plus eine grosse, kalte Cola!"
Auf meine Frage, was sie den angestellt habe, hiess es thai-typisch; "..ich habe nichts getan!"
Da dachte ich mir, so schlimm kann die Sache ja nicht sein, wenn sie noch hauptsächlich "Essens-Sorgen" hat.
Tja - was sollte ich nun tun?
Ich hatte keine Ahnung wie der Besuch im Thai-Polizei-Gefängnis funktioniert und wann man da hin darf und zu welcher Zeit nicht?
Also mal meinen allwissenden Freund (damals schon 12 Jahre in Thailand) kontaktiert, doch der wusste auch nur so halbwegs wie und was.
Der Appetit auf mein Frühstück war mir vergangen und ich beschloss dann, am Nachmittag mal zur Polizei-Station Soi 9 (9 = Gao) zu fahren, natürlich mit dem Fast-Food...das ich dann mal in Super-Size-Version einkaufen ging.
Mit einem mulmigen Gefühl, suchte ich mir an der Beach Road einen Parkplatz und begab mich mit dem Essen und meinem Reise-Pass, als wohl benötigter Ausweis, zur berüchtigten Polizei-Station Soi 9...

Fortsetzung folgt...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Klasse Bericht, muss mich beherrschen nicht zu oft reinzugucken. (wegen der Fortsetzung).

Grüsse, Heinz