Mittwoch, 11. Mai 2011

Was man als Auswanderer so erleben kann... Teil 7

Irgendwann sah ich an der Sukhumvit Rd. ca. 10km von Pattaya-Klang entfernt, ein grosses weisses Gebäude, vor welchem der allseits bekannte schwarze Gefangenentransporter der Polizei stand. 
Ich fuhr also ganz frech auf das Gelände - weit und breit keine Wache - parkierte den Wagen und ging zum Eingang des Gebäudes, weiterhin weit und breit kein Mensch zu sehen. Komisches Gefängnis dachte ich mir - nach einiger Zeit, kam mir ein gelangweilter Thai in einer Uniform entgegen. 
Ich fragte ihn dann mal nach der Gefangenen und er meinte, hier wären keine Frauen untergebracht, ich solle zum "Pattaya Provincial Court" fahren, dorthin wäre vermutlich die gesuchte Inhaftierte verlegt worden.
Die genaue Adresse wusste er nicht, aber das es wohl unweit der Thepprasit Rd. wäre - na ja - das war doch schon einmal was - also wieder rund 10km zurück und dort weiter fragen.
Nachdem ich wohl rund ein halbes Dutzend Moped-Taxifahrer gefragt hatte, kam ich dem Ziel deutlich näher - es sollte also unweit des "Sugar Hut Ressort" sein und tatsächlich fand ich an der Thappraya Rd. eine ehrfurchteinflößende Einfahrt und da war sogar ein Schild. 
Ich fuhr also rein, wurde da sogar von einem Wachposten kurz "kontrolliert" und nach rund 150m sah ich ein imposantes Gerichts-Gebäude. Nun musste ich nur den Knast da finden - also wieder gefragt und wurde sofort von einem Wachmann zur Südseite des Gebäudes geschickt. 
Kaum kam ich um die Ecke, sah ich auch schon mindestens 150 bis 200 Leute - alles Thais meist mit Kindern - die bei einem großen vergitterten Tor warteten. Hier war ich wohl richtig und so wie es aussah, gab es wohl bestimmte Zeiten, an denen die Gefangenen zu dem großen Gittertor geführt wurden - also wartete ich...
Das blaue Gitter ist nur eine Art Schleuse, wenn neue Gefangene 
kommen - dahinter bei der Wand - ist der Knast.
Nach etwas mehr als einer Stunde wurden alle ganz aufgeregt und tatsächlich wurden nun, wohl so 40 oder 50 Häftlinge in Fuss- und Handketten zu dem großen Gittertor geführt. 
 Bild-Quellen "Internet"
Alle Thais fingen nun an, wild durcheinander zu reden bzw. laut in den Bereich rein zu rufen, der wie ein großer vergitterter Stollen aussah. Man drückte meist Essen und Plastiktaschen durch die Gitterstäbe und die Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, damit die Sache halbwegs kontrolliert ablief.
Der Spuck dauerte keine 15 Minuten, dann wurden die "armen" Kerle wieder in ihren Ketten abgeführt...
Schlagartig leerte sich der Platz und ich stand beinahe alleine da, mit meiner Tüte "KFC", dessen Inhalt längst kalt war!
Plötzlich tippte mir von hinten jemand auf die Schulter - ich erschrak - drehte mich um und sah in das lächelnde Gesicht eines Polizisten. "Was ich den hier wolle..." fragte er mich und ich war einige Zeit damit beschäftigt, mich vom Schrecken zu erholen.
Wieder die Kopie gezückt und und den Besuchswunsch angemeldet - da wurde ich dann aufgeklärt, dass es hier feste Besuchszeiten gab und die waren heute alle vorbei!
Nun wollte er alles mögliche von mir wissen - na bravo - ich gab ihm dann mal ein paar alte unbrauchbare Informationen und auch eine alte Telefonnummer, mit der er nichts mehr anfangen konnte. 
So durch die Blume konnte ich aber interpretieren, dass er mich gerne privat nach dem Dienst besucht hätte. Da vermute ich, dass es dann wohl um Zahlungen zur (vermeintlichen) Hafterleichterung gegangen wäre. 
Ich machte das beste aus der Sache und drückte ihm noch die gammlige KFC-Tüte in die Hand und ging - hoffe es hat geschmeckt.
Telefonieren aus dem Knast, war hier nun aber nicht mehr möglich - die Sache schien härter zu werden.
Fortsetzung folgt...

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