Sonntag, 8. Mai 2011

Was man als Auswanderer so erleben kann... Teil 4

Wenn man bei der Polizeiwache rein kommt, ist auf der linken Seite so eine Art von Info-Schalter. 
Da ging ich dann mal hin und kam mir mit meiner großen KFC-Tüte wie im falschen Film vor. 
Klugerweise hatte ich einmal, von Puhs-Pass einen Scann gemacht, sonst hätte ich nicht einmal ihren richtigen und kompletten Namen gewusst, schließlich sind die Thais ja Weltmeister im Spitznamen verteilen untereinander.
Ich hielt also dem dortigen Polizisten den Ausdruck des Passes unter die Nase und fragte auf englisch, ob es möglich sei, die inhaftierte Dame zu besuchen?
Völlig unkompliziert wies er mir den Weg durchs Revier und hinten durch die große Glastüre, dann die Treppen hoch, in den ersten Stock und dort beim "Officer" melden.
Jetzt wurde es mir erst richtig mulmig, doch ich wollte mir nichts anmerken lassen und lief zielstrebig in Richtung ersten Stock. 
Kaum hatte ich die Betontreppen überwunden, sah ich hinter einem wackligen alten Holzpult, einen sehr dicklichen, kleinen Thai-Polizisten stehen, der wenn man ihn so anschaute, vermeintlich jeden Moment aus seiner hautengen braunen Uniform zu platzen drohte. 
Wortlos schaute er mich an und wiederum zückte ich die Kopie von Puhs-Pass. 
Er schlug das riesige schwarze Buch das vor ihm lag auf und fing an die Namen abzugleichen. Gut konnte ich erkennen, dass da schön säuberlich, täglich alle neu Inhaftierten aufgelistet wurden. 
Es dauert nicht lange und er hatte "Puh" gefunden.
Nun wollte er auch meinen Pass sehen - doch ein kurzer Blick in den Pass, reichte ihm.
Ich wurde nicht schriftlich erfasst und in mir keimte auf einmal der Gedanke auf, wenn nun Puh richtig "Scheisse" gemacht hat und hier ein "kluger Brauner" auf die Idee kommt, ich stecke da mit drin....man(n) warum bin ich bloss hergekommen???
Nun war der Moment, wo der "Rollmops" wissen wollte, warum es so gut riecht und so wurde die Tüte von KFC zuerst mal geöffnet, wieder nur ein kurzer Blick auf den Inhalt und ein thaitypisches Grinsen - das wars. 
Nun wurde ich zum Zellentrakt geführt, der keine 5m hinter dem klapprigen Pult begann.
Ich kam mir vor wie in einem alten "John Wayne Film", den da war links eine Gitterwand die jedem "Western" zu Ehren gereicht hätte - an diesem Gitter war eine Art Ablagefläche aus Holz angebracht und darunter lagen viele verschiedene Taschen. 
Die Taschen - teils auch nur Plastiksäcke - gehörten den Inhaftierten. "Auf Wunsch" gab der Beamte dem/der Inhaftierten "seine" Tasche und so kam es auch, dass Puh eben in die Freiheit telefonieren konnte.
Hinter dieser Gitterwand, war im Abstand von ca. 80cm nochmals eine selbe Gitterwand - dies damit die Besucher und die Inhaftierten, sich nicht zu nahe kommen konnten.
Da stand ich nun vor der Großraumzelle und sah nur einen beachtlichen Menschenauflauf darin - der Beamte rief nun den Thai-Familienname von Puh in die Zelle und forderte sie auf, zum Gitter zu kommen.
Mit gesenktem Kopf, kam dann Puh auch angeschlichen, schien aber doch auch hoch erfreut zu sein, dass ich gekommen war.
Ich schaute sie an, schüttelte doch recht verständnislos den Kopf und wollte nun endlich wissen, was an diesem Morgen schlimmes passiert war?

Fortsetzung folgt...

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