Donnerstag, 28. Juli 2011

FedEx in Kambodscha...

Es begann in der Schweiz, wichtige technische Unterlagen sollten zu mir geschickt werden, wobei es mir nun nicht auf ein oder zwei Wochen ankam. Trotzdem wählte der Absender die vermeintlich schnellste Variante und ging zu FedEx in der Schweiz.
Das Paket knapp vier Kilo schwer, wurde abgesendet und eine dreistellige Summe in Schweizer Franken, wechselte den Besitzer. 
Von FedEx erhielt ich dann gar direkt eine Mail, mit allen Daten und der Tracking-Nummer.
Soweit so gut - es vergingen rund zehn Tage und ich dachte mir, langsam aber sicher, müsste nun das Paket doch bei mir sein.
So gab ich die Trackingnummer ein und siehe da, meine Ware lag seit fast einer Woche, irgendwo auf einem staubigen Regal in Phnom Penh!
Benachrichtigt, wurde ich darüber aber von keiner Stelle...
So suchte ich erst einmal mit den Yellow Pages die FedEx-Vertretung in PNH und kam zur Firma TSP Express Cambodia, wo sogar zwei E-Mail-Adressen hinterlegt waren.
So fragte ich erst einmal per Mail mit der Tracking-Nummer nach, wann ich den mein Paket erhalte, welches da schon einige Tage herum liege? (Meine Mailadresse und die Handynummer, waren bei der Anschrift vermerkt.)
Erstaunlicherweise, erhielt ich noch am gleichen Tag die Antwort: "Ja - das Paket wäre da und ich könne es abholen".
Dumm nur, dass die Ziel-Adresse Sihanoukville war und nicht Phnom Penh und ich auch keinen Grund sah, nun noch nach PNH zu reisen um das Paket da abzuholen. 
So teilte ich dann wiederum per Mail mit, ich hätte gerne die Dienstleistung die bezahlt wurde und man solle doch bitte das Paket, wenn es nicht anders geht, mit dem Personenbus nach SHV befördern. 
Darauf erhielt ich die Antwort, dies wäre absolut unmöglich, ich müsse in PNH das Paket abholen.  
Nun rief ich den Herren an, welcher sich am Telfon anhörte wie ein Fräulein und sagte ihm doch etwas nachdrücklicher, er solle nun einfach dafür sorgen, dass ich die bezahlte Dienstleistung erhalte - egal wie. 
Er bat dann um Bedenkzeit und meldete sich am kommenden Tag tatsächlich wieder mit der Info, das Paket komme mit dem Personen-Bus von der Firma Capitol. 

Zwischenzeitlich hatte ich dann mal bei FedEx in der Schweiz, dass Online-Reklamationsformular benutzt, um meinem Ärger etwas Luft zu machen - sehr kompliziert und mit dem Effekt, dass obwohl man angeblich innert 24-Stunden "geholfen werden soll" - ich nun auch nach rund vier Wochen von FedEx weiterhin kein Feedback habe - Bravo!
Aber egal - ich schlug mich ja nun mit einem hochstimmigen kambodschanischen Sesselpupser herum und kam der Sache doch schon näher.
Jeglichen besprochenen Schritt - Versand mit Capitol / Abholort etc. - musste ich ihm noch per Mail bestätigen - obwohl er mir nicht sagen konnte, wo der Bus in SHV stoppt. 
So telefonierte ich also mindestens 20-mal hin und her, bis mir dann plötzlich wieder mitgeteilt wurde, dass das Paket nun nicht mit dem Bus, sondern mit einem Kurier komme.
So sollte ich dann wieder meine Wohnadresse angeben und sagte dem lieben Herr Eunuche, man solle doch bitte das Paket an der Poststelle abgeben, da man hier die Wohnadressen mangels Hausnummer nicht findet. (Die Post-Fach-Adresse stand ja auch auf dem Paket.)

Da wurde mir dann mitgeteilt, man können nicht an die Postfachadresse liefern - warum auch immer - man brauche meine Privatadresse.
Die habe ich dann mit der gefühlt hundertsten Mail, an den hochstimmigen kambodschanischen Sesselpupser gesendet und harrte der Dinge.

Am kommenden Tag, klingelte meine Telefon um 06:15 Uhr Sturm - ich war gerade unter der morgendlichen Dusche und man(n) wählte immer gleich wieder meine Nummer und lies es Sturmklingeln - sicher sechsmal in Folge.
Bei soviel Handy-Terror schleppte ich mich tropfnass zum Telefon und  bekam die wichtige News, das Paket würde nun auf die Reise geschickt! 
Wunderbar - um kurz nach Mittag rief mich dann ein Kambodschaner an, er hätte mein Paket und fände meine Adresse nicht - ha-ha-ha... 

So machte ich mit ihm dann bei der Poststelle ab - die er ganz einfach fand!
Erstaunlicherweise wurde dann nicht noch versucht, mir die Zustellungskosten in Rechnung zu stellen, gerechnet hatte ich damit. 
Der Überbringer durfte sich dafür über ein paar US$-Tipp erfreuen...

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