Montag, 16. August 2010

WegLoS!


Da beim Haus - wie öfters in Thailand keine Klingel war, habe ich dann mal per Handy den Andy angerufen.

Die Reaktion war ein schläfriger Kommentar, aus dem ersten Stockwerk, über mir: "Aaahh i chume grad!"

Derweil schaute ich mir mal den Anhänger an, alles war wild durcheinander auf dem Anhänger verteilt (500kg Tresor, eine Honda Click, Mazda Diesel Turbo-Motor, neue Sitzkissen für Andys Boot, Plattenrollwagen, Holzpaletten etc. pp.) und auf den ersten Blick, fragte ich mich - wo wohl noch Platz, für mein ganzes Umzugsgut wäre?
So fing ich mal an, alles ein wenig zu sortieren und etwas platzsparender anzuordnen. Schon bald, sah es auf den Anhänger etwas geräumiger aus und zum Glück liess der Regen auch etwas nach. Nach einer guten dreiviertel Stunde, erschien dann der Andy - er sah noch ziemlich mitgenommen aus.

Wir koppelten dann mal den BMW X5 an an den Anhänger oder besser gesagt, wir versuchten es. Da wie ich erst jetzt erfuhr, er den Anhänger vorher noch nie mit dem BMW gezogen hatte - stellten wir nun fest - das die Stecker von der Elektrik nicht kompatibel waren. (BMW neue Version - Hänger uralte!)
Dann halt auf die asiatische Variante, ohne Blinker, Brems- und Rücklichter etc. Auch passte das Sicherungsstahlseil, welches im Notfall (Hängerverlust) die Bremse blockiert nicht. Also auch hier nochmals mit einer rostigen Kette etwas gebastelt - so vergeht die Zeit auch.

Es war nun schon 9 Uhr, mein Zeugs war noch nicht verladen und einen Plan hatte der Andy weiterhin nicht.
So sinnierte er dann einige Male hin und her, aber ohne konkretes Ergebnis. Der Vorteil war aber, das ich nun noch erfuhr, dass noch ein Paar (Er Schweizer / Sie Khmer) mit uns nach Kambodscha fahren. Was also mal hiess, dass wohl weiterer Kofferraum und Platz noch beansprucht würde - na das wird ja mal lustig.

Irgendwann, hat sich der Andy dann dazu durch-gerungen, dass wir das Paar abholen und dann zu mir gehen, gemeinsam verladen und dann direkt weiter fahren, nach Kambodscha. So ging es den mal los, meinen Wagen lies ich stehen, schliesslich war der schon verkauft und der neue Besitzer, holte ihn dann auf dem Parkplatz ab. (Nochmals ein grosses Dankeschön dafür, an den Urs!)

Wenigstens wartete nach unserem Anruf - das Paar schon vor ihrem Appartement auf uns - er hatte den Fuss im Gips und Krücken, somit setzte ich mich gleich mal auf die Rücksitzbank.

So fuhren wir also zu "meinem" Haus und fingen an zu verladen - besser gesagt ich und Andy.
Dank der Plastik-Kisten, war es gut möglich, die Umzugsware optimal auf dem Anhänger zu verteilen, trotzdem wurde es eng. Den grossen Koffer mit meinen meisten Kleidern, verfrachteten wir in den liegenden Tresor - gut geschützt - wie wir dachten. (Hat schon mal Jemand versucht, bei einem liegenden 500kg-Tresor die Türe nach oben zu öffnen - wir schon - AuA!)
Anschliessend nochmals mit dem Besen durchs Haus gewischt und alle Räume fotografiert, da der Vermieter keine Zeit hatte, die Wohnung abzunehmen - wegen Arbeitsplatz in BKK - es war aber alles okay und in der Folge, gab es keine Probleme oder Beanstandungen. (Die Schlüssel schickte ich eingeschrieben, per EMS an ihn.)

Endlich konnten wir nun losfahren, zwischenzeitlich war es schon nach 11 Uhr - eigentlich hatte ich mal gehofft, zu der Zeit kurz vor "Trat" zu sein. Über einen Schleichweg, fuhren wir in Richtung Autobahn. Der Verkehr auf dem Highway in Richtung Rayong war sehr stark und wir fuhren so mit gut & gerne 120km/h im Verkehr mit - da machte es plötzlich "Ploop-ruhsch-ruhsch-ruhsch-quieck"! Noch bevor Andy eigentlich bemerkte was los war, rief ich halt an, etwas ist geplatzt. So stoppten wir auf dem extrem schmalen Pannenstreifen und begutachteten unser Problem.
Plattfuss - dachten wir - da ich einen 12Volt Luftkompressor dabei hatte, versuchten wir mal etwas zu pumpen - es passierte nichts!
So räumten wir dann mal unter Lebensgefahr (Verkehr in TH) den Kofferraum aus und fingen an den Wagenheber und das Reserverad bereit zu machen, zum wechseln. Der Wagenheber ging extrem schwergängig und wir konnten von Glück sprechen, dass wir die "5-er-Kiste" dann doch hoch gekriegt haben. Das Rad abmontiert und dabei fast die Finger verbrannt! Der linke hintere Reifen war geplatzt und völlig zerfetzt, anhand der extrem Temperatur des defekten Reifens, muss man davon ausgehen, dass wir einen "slow Puncher" hatten. Also irgendwo einen Nagel oder so reingefahren und dann langsam die Luft verloren, bis der Reifen durch die entstehenden, extremen Wankbewegungen sehr heiss wurde und auf der Innenseite geplatzt ist. 
So eine originale BMW-M-Sport-Bereifung mit 19 Zoll Felgen und extremen Breitreifen, sieht schon toll aus, der Nachteil ist, dass man die Reifen in Thailand nicht kriegt! (Ein Reifen kostet fast 12'000.-THB. auf Bestellung im Ausland.) Ruckzuck hatten wir den Reifen gewechselt und da merkt man halt wieder, wenn Zwei mit Benzin im Blut etwas machen, wie schnell man eingespielt ist.
Zur Sicherheit, habe ich dann alle Reifen mit dem 12Volt-Kompressor auf den richtigen Druck "befüllt" bzw. kontrolliert - Andy lud in der Zeit wieder den Kofferraum ein - unser Begleit-Paar wartete - war wohl auch besser so. Die armen Katzen waren im Käfig  ausgeladen, auf die Seite vom Pannenstreifen und erstaunlich ruhig - die haben bessere Nerven als wir - dachte ich mir.
Mit einem unguten Gefühl (ohne Ersatzrad) ging es weiter - noch ein Platzer und wir sind geliefert! Doch nach Statistik, kann das eigentlich nicht passieren...5-5-5!

Endlich konnten wir etwas Kilometer machen, doch zu früh gefreut! Schlagartig setzte heftigster Monsun-Regen ein und mir wurde Angst und Bange, um meine elektrischen Geräte. Was soll’s – ändern kann man nichts mehr und so fuhren wir langsamer weiter. Seltsamerweise in Richtung Chantabuhri und nicht direkt nach Trat....

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