Donnerstag, 2. September 2010

Friedliches Sihanoukville....oder?

Da habe ich gerade heute, jemandem geschrieben, wie "schön" friedlich es doch in Kambodscha ist - das war wohl ein Fehler! 

Um ca. 21:30 Uhr ist lauter Krawall und Geschrei von der Strasse vor "meinem" Wohnhaus zu vernehmen. Ich gehe auf die Terasse um nachzusehen was los ist und sehe zwei Gruppen (Total ca. 20 Mann) junger Khmer-Männer aufeinander losgehen - bewaffnet mit Stöcken und Pflastersteinen von der Baustelle vis-a-vis.
Kaum werde ich auf der Terasse bemerkt, fliegt auch schon ein 10x10cm grosser Stein in meine Richtung - Welcome to Cambodia!
Der Strassenkampf dauert sicher 20 Minuten und wogt hin und her...nur leider scheint die Strasse vor dem Wohnhaus das umkämpfte Gebiet zu sein und noch dümmer, dass genau mein schöner Toyota in dieser Zone steht. Vom Steinewerfer lasse ich mich nicht vertreiben, hole auch mal meine "Waffe" aus dem Zimmer und bleibe auf der Terasse stehen.
Es werden dann noch sinnlos Pflastersteine auf die Strasse geschmissen, vermutlich weil es so schön poltert und plötzlich verziehen sich beide Gruppen, in entgegengesetzter Richtung. 
Zwischenzeitlich haben sich alle Häuser rundum verdunkelt und es ist auf einmal gespenstisch still.
Es kommt dann der eine oder andere Moped-Fahrer, auf dem Heimweg vorbei und wie ich mir noch so denke, da sollte mal einer die Strasse von den Steinen freiräumen - bevor sich einer hinlegt - durchdringt auch schon das schabende-quietschende Geräusch von Stahl und Plastik auf dem Asphalt die dunkle Nacht.
Funken stieben, das Moped inklusive Fahrer macht einen einfachen Vorwärts-Salto und nach rund 30m kommt der Unglückspilot zu liegen. Rappelt sich zum Glück wieder auf - krümmt sich dann wieder vor Schmerz - im Schock ist ihm aber das Moped wichtiger - das ist jedoch nicht mehr fahrbar und ordentlich krumm!
Helfen tut ihm niemand wirklich - obwohl zwischenzeitlich ganz vorsichtig, die ersten Khmers wieder aus ihren Häusern kommen - ich habe genug gesehen - schliesse die Wohnung ab und gehe runter!
Einer mit lädierter Visage und kaputten Moped reicht für diese Nacht und so fange ich an die Strasse zu säubern - habe dabei viel Publikum - aber keine Helfer - egal!
Anschließend stelle ich meinen Toyota, der wohl nicht zu Schaden kam, in das eingzäumte Grundstück beim Hausmeister Haus - "Boi" (der Hausmeister) hat mir zwischenzeitlich das Tor geöffnet! 
Wir haben noch einen kurzen Smalltalk - er in Khmer - ich in Thai und Englisch - 5-5-5!
Hier kann man also doch was erleben....

Was aber extrem auffallend ist, dass die Khmers meist schon mit der Wochenend-Sauferei am Donnerstag anfangen! Am Sonntag sind sie dann meist nur noch dicht - so erlebt am letzten Sonntag um ca. 17 Uhr - da war alles betrunken was mit Mopeds unterwegs und männlich war! Ein Moped fuhr mit vier Khmers vor mir durch die Stadt, drei haben abwechslungsweise, die anderen "vollgereiert"!
Jetzt haben sie ja wohl noch ihren Monats-Lohn bekommen - also wird dieses Weekend relativ "heiss" werden. 
In diesem Sinne, darf man schon gespannt sein, was wieder so alles passiert - ich bin jedenfalls vorgewarnt...


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

HALLO,
dieser Zwischenfall macht mich doch sehr betroffen.
Dass solche SaufProzesse offenbar häufiger vorkommen, kann einen schon regelrecht abschrecken..

Eric hat gesagt…

Ich denke als Ausländer - sollte man keine ernsthaften Probleme mit Gewalt durch Khmers haben, wenn man seine Sensoren richtig eingestellt hat.
Da muss man in Thailand meiner Meinung nach (wie man meist in den News von TH lesen kann, auch berechtigt) - mehr Angst haben.
Bei den Thais "knallts" ansatzlos nach einem Lächeln, hier gibt es doch meist - wie ich bisher sah - ein "Vorspiel".
Gruss bei 32 Grad
Eric

Anonym hat gesagt…

Da muss ich Dir schon recht geben in dieser Hinsicht ist es in Thailand gefährlicher.