Montag, 6. September 2010

Spurensuche Part 2


So - nach dem morgendlichen Dauerregen und dem hier absolut wichtigen Einhalten der rund zweistündigen Mittagspause, hat mich dann mein Nachbar der Polizist angerufen und gefragt ob ich mit ihm zur Traffic-Police-Station käme. Also Sachen gepackt und los - unten hat er schon vor dem Haus gewartet.
So sind wir dann durch die halbe Stadt gefahren bis zum Victory Hill, wo die Traffic Police ist. Es sieht es zwar aus wie auf dem Schrottplatz, trotzdem ist es wohl eine "echte" Polizei-Station.



Mir wurde dann erst ein Sitzplatz im "Garten" angeboten  und da durfte ich dann erstmal etwa zehn Minuten warten. Dann wurde ich höflich ins Gebäude gebeten, in einen Raum wo ein hoher Polizei-Offizier war und eine Schreibkraft (männlich) ich wurde dann aufgefordert mich zu setzen und sah erst dann, dass noch zwei junge Khmer-Männer da waren. Der Eine mit Schürfwunden und einigen Verbänden, ich erfuhr dann, dass dies der Unfallfahrer war. 
Der Unfallfahrer (rot) und sein Begleiter (gelb) mit dem Wagen in der 
Reparatur-Werkstatt!
Auch wurde mir grob der Unfallhergang erklärt und das anscheinend ein Arbeiter von der Fabrik vis-a-vis, von dem Motorrad zuvor umgemäht wurde - der Mann liegt mit einem mehrfach gebrochenen Bein im Spital - nachfolgend hat sich dann der Moped-Fahrer hingelegt und ist mit dem Moped voraus, zuerst in die Eisenstange und dann in meinen 4Runner geprallt. 
 Heimlich gemachtes Foto (ohne Blitz), im Office vom grossen Ober-Polizisten - der war gerade mal schnell raus gegangen. Der Links ist mein Nachbars-Polizist.
Da die Polizisten mit Englisch auf dem Kriegsfuss standen, haben sie dann wieder meinen Vermieter angerufen - der wie nun bald üblich - ganz schnell vorbeikam. (Vielen Dank Mr. Sam!)
Irgendwann wurde mein Pass verlangt (zum Glück in weiser Voraussicht mitgenommen) und studiert, nun weiss ich das ich aus Sweden komme - klingt ja fast gleich wie Switzerland. 
Das Business-Visa im Pass, haben sie leider auch nicht gefunden, also auch hier helfend eingegriffen.  Der Pass wurde dann kopiert und man begann einen Schriftsatz zu verfassen - mein Vermieter Sam sagte mir, hier würde nun festgehalten, dass der Unfallverursacher für jeglichen Schaden am Auto aufkommen müsse. 
Man wollte nun von mir wissen, wieviel der Schaden kostet!? 
Liebe Freunde - wie soll ich wissen, was eine (fast) Schrott-Reparatur in Kambodscha kostet - man verstand dann, dass ich dies wohl nicht wissen könne und beschloss im Anschluss, in die Reparatur-Werkstatt zu fahren - alle Miteinander.
Dann gab es wiedermal blaue Daumen - schliesslich werden hier in Kambodscha, Verträge und Dokumente mit Daumenabdruck besiegelt.
 Mein Vermieter Mr. Sam am Boden kniend.
Nochmal ein Palaver vor der Polizei-Station und dann fuhren wir alle - rund 8 Personen zur Werkstatt. 
Die haben dann mal grosse Augen gemacht und lang und breit den Schaden angeschaut.
"Man glaubt sich in der Lage", den Wagen wieder vernünftig reparieren zu können, was es dann kostet - keine Ahnung - anscheinend muss ich mir da wirklich keine Sorgen machen.
Mein Vermieter meinte nur, dass man, da es sich um einen Angehörigen der Khmer-Army handelt, nicht wolle das allzu viel "Tra-Ra" entsteht - das Motorrad habe man gestern auch sehr unauffällig weggeschafft.  
In 10 bis 15 Tagen soll mein 4Runner wieder "heile" sein - wie ich in der Zeit bis dahin, vom Fleck komme, hat aber niemand interessiert!?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe doch, die Sache wurde zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst. Und gut, dass Du einen so tollen Nachbarn hast!