Dienstag, 21. September 2010

Pizza an jeder Ecke!


Toll oder?
Nur leider schmecken die Pizza's hier - mehrheitlich nach nichts. Und haben bezogen auf den Teig und den Belag meist wenig bis gar nichts mit einer Pizza zu tun!
Da war ich doch so optimistisch und habe "meinen Lieblings-Nachbarn Jerry" inkl. Frau Jana und Schwägerin zu einer Einweihungs-Party (mit Pizza-Schmaus), zur Feier meiner neuen Sitzgruppe eingeladen.
Das auserkorene Pizza-Restaurant, mit dem klangvollen Namen "Rainy Season Pizza" stellte sich als wahrer Flop heraus - zuerst war eine telefonische Bestellung schon fast nicht möglich, dann wollte man nichts mehr vom Promotion-Preis (siehe Bild) bei der Bestellung mehrerer Pizzas wissen und so erstaunte es auch nicht, dass man fast zwei Stunden brauchte, um vier fast kalte Pizzen zu liefern! 
Damit hätte man ja noch leben können, doch waren trotz stolzem Preis - die Pizzen nicht genießbar - der Teig war irgend ein umfunktioniertes indisches Fladenbrot und die Zutaten wohl eher aus dem Chemie-Labor!
Auch wenn Hunger der beste Koch sein soll - die Pizza-Macher von Rainy-Season haben jedenfalls keine Ahnung, wie man Pizzas macht! (Da wird leider mit billigsten Zutaten, die Marge optimiert! Wenn man sich den Laden dann noch Live ansieht, fände man als Namen für das Restaurant - "Villa Durchzug" passender.)
Aber auch in anderen Restaurants, schmeckt die Pizza nicht und selbst im "Hotel Oasis" ist das Ergebnis leider schlicht und einfach - ziemlich geschmacklos! (Mein Tipp hier - passende Gewürze und einen Käse verwenden, welcher ein  paar Cent teurer ist. Der Teig ist ganz passabel.)
So stellte sich dann die elementare Frage, liegt es an den nicht vorhandenen optimalen Zutaten in Kambodscha oder am Können und Wollen der Wirte?
Es war also eine Eigenversuch von Nöten!
Mein Lieblingsnachbar Jerry brachte mir dann von Phnom Penh Trockenhefe mit und so konnte ich heute - natuerlich nach einem Einkauf bei "Samudera", mit dem Khmer-Pizza-Test starten.
Würde es mir gelingen - unter widrigsten Dschungelbedingungen, eine Pizza herzustellen, welche man auch blind als solche erkennen könnte - mit einem authentischen, leckeren Pizza-Teig?!

Ergebnis es geht...!

Hier nun das absolute Geheimrezept und der Schlüssel zu großem Reichtum und geschäftlichen Pizza-Erfolg - in Kambodscha! (Dies alles kostenlos und ohne jegliche Gewähr!)

Grundrezept Pizzateig, ein Backblech

Zutaten für ein Backblech Pizzateig.
500 g Mehl (zum Beispiel "Brot-Mehl" von Samudera)
1/4 Würfel Frischhefe alternativ ca. 12g Trockenhefe
3 EL Olivenöl kaltgepresst
1 TL Salz
ca. 300 ml Wasser oder Milch (Tip - besser Milch nehmen!)
etwas Mehl zum Ausrollen

Zubereitung des Teigs der Einfachheit halber mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer: Zuerst das Mehl in der Rührschüssel mit dem Salz vermengen. Dann in einem anderen Gefäss die Hefe in der lauwarmen Flüssigkeit auflösen und das Olivenöl unterrühren.
Mit dem Knethaken oder einem elektrischen Handmixer mit Haken die Flüssigkeit nach und nach unterkneten, bis der Teig beginnt, sich vom Rand der Schüssel abzulösen. Mit bemehlten Händen nun auf einem Holzbrett noch einmal eigenhändig ein paar Minuten durchkneten, bis man sicher ist, dass der Pizzateig glatt und ziemlich weich ist, ohne an den Fingern festzukleben. Gegebenenfalls noch etwas Mehl dazugeben, bis man einen elastischen Teigbatzen erarbeitet hat.
Die Schüssel mit Pizzateig wird nun mit einem feuchten Küchentuch abgedeckt und zwei Stunden an einen warmen Ort gestellt, damit der Teig gehen kann und sich dabei zirka verdoppelt.
Gebacken wird die Pizza bei 220-240 Grad - wie lange, kommt darauf an, wie dick man den Teig ausrollt und welchen Belag man wählt. Bei einem Backblech kommen 20 Minuten meistens gut hin, wenn der Ofen vorgeheizt wurde.
So gab es dann - eine kleine Pizza Margerita und eine (kleine) Pizza Calzone - siehe Bilder.

Ach ja mein erstaunliches Testresultat - leckere und (fast) originale italienische Pizza - kriegt man selbst in Kambodscha mit etwas Geschick und gutem Willen hin! 

Noch ein Tipp für den "Tomaten-Belag".
Geschälte Tomaten aus der Büchse gut abtropfen lassen - mit Haushaltspapier ein wenig das Wasser auspressen. Dazu noch zwei bis drei frische Tomaten zerkleinert dazu geben.Das Ganze in ein Gefäß geben und mit einer Priese Salz und Zucker, Origano, Basilikum und frischem Pfeffer - nach Lust und Laune würzen. Nach eigenem Geschmack noch einen Schuss Olivenoel und eine gehackte Zehe Knoblauch dazu geben. Dann das ganze mit dem Stabmixer leicht pürieren - fertig.
 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Tolle Idee,
klingt appetitlich, vielleicht sollten wir auch... ähhm... ahhh, ich bestell sie doch lieber, hier in Ungarn bekommen sie die Pizza sehr gut hin, und in n´er halben Stunde auf den Tisch.
Viel mehr beneide ich Dich um die Meeresfrüchte und intensiv gewürzte Speisen aus deiner Gegend :)
Beste Grüße, Nik

Anonym hat gesagt…

………. habe soeben wieder deine Kambodscha Seite angesehen und kann nur sagen du bist zu bewundern! Die selbstgemachte Pizza sieht sehr lecker aus, echt super und hoffe auch das dein Auto ok wird und wir uns in Thailand sehen. Das du auch das Glück gehabt hast das deine Katze wieder heimkam ist auch wunderbar, wie du ja weisst habe auch ich einen speziellen Liebling, meinen Nico der zwar bellt aber genau so lieb ist………..

Dir alles Gute

Lg

Hans