Freitag, 7. Januar 2011

DIA - ATM's und Geldvernichtungsmaschinen Teil 2

So hörte ich dann 5 Tage lang nichts mehr von den frisch Verliebten, bis dann mein Handyklingelte und der Liebeskasper am Telefon war. Sie seien nun zurück gekehrt, doch es gäbe nun ein riesen Problem, ob ich zu ihm ins Hotel kommen könne?
Da es so dringend war und sich auch verzweifelt anhörte, fuhr ich als zum LKS (Liebeskasper). Glücklich schien er mir nicht mehr wirklich zu sein und dann erzählte er mir, wie armselig mitten im Dschungel die ganze Familie doch lebe. Er sei wirklich schockiert gewesen, dass in der heutigen Zeit, die Menschen noch so einfach leben.
Am ersten Abend sei dann das ganze Dorf zum Essen und Bier trinken zu Besuch gewesen – natürlich auf seine Kosten. Aber lustig sei es gewesen, obwohl ihn mindestens drei der Männer dort, immer sehr aggressiv angeäugt hätten und er wirklich Angst bekam.
Am nächsten Tag, fuhr man dann in die grosse Stadt – ein ganzer, klappriger, alter Pick-Up voll mit Leuten die er nicht kannte – ausser der Familie seiner Holden. 
Wie er sagte wohl mindestens ein Dutzend Leute, aber er durfte wenigstens in der Fahrerkabine sitzen.
An der Tankstelle bat man ihn dann mal ums Benzingeld und dass er im nahen Restaurant für alle bezahlte, sei nur noch so erwähnt – zum besseren Verständnis. In der großen Stadt ging man dann, mit allen Leuten in einen Shop mit Haushaltgeräten und bald merkte er, man wollte einen grossen Kühlschrank kaufen. Bei seiner „Freundin“ schien er regelrecht abgeschrieben zu sein, sie kümmerte sich nur um die Familie – doch dann kam sie zu ihm, hielt seine Hand, schaute ihm tief in die Augen – er freute sich und sein Ärger allein gelassen worden zu sein, war wie verflogen…und auf die Frage, ob er der Mutter den Kühlschrank bezahle, stammelte er nur ein glückliches „Yes Darling“. 
Schnell zeigte man ihm den nächsten ATM, den Geld hatte er nicht mehr viel bei sich. 
Als er dann ihm Shop seiner Freundin, die ganzen 10‘000.-THB. aus dem Bankomaten gab, waren alle am strahlen – wie toll ist doch so eine Farang-Geldmaschine! Das er kein Retourgeld mehr bekam – war nur Nebensache – wer will den kleinlich sein. So ging es zur Feier erst mal wieder in ein Restaurant und damit er die Zeche zahlen konnte, musste er nochmals zum ATM – zum Glück wusste er den Weg schon dahin. 
Anschliessend fuhr man zu einem ganz tollen Honda-Motorrad-Laden und die Leute aus dem Dorf waren alle ganz begeistert, von der neuen Honda Wave 125i (die 100ccm Wave sei ja viel zu lahm) – seine „Freundin“ sagte ihm dann, die kleine Schwester brauche unbedingt ein eigenes Moped, da es unzumutbar sei, immer mit dem teuren Schulbus, zur Schule zu fahren. 
Die „Wave“ das wäre genau das richtige und kosten würde das Ding auch nur knapp 38‘000.-THB. und ehrlich gesagt, müsse sie dieses Moped nun kaufen, um nicht vor dem Dorf ihr Gesicht zu verlieren. Ob „er“ ihr den nicht nochmals helfen könne das Moped zu kaufen? Er sagte er hätte nicht genug Geld, worauf sie ihm den Weg zum ATM erklärte. 
So ging er los und holte nochmals alles was die Maschine ausspuckte, doch das waren an dem Tag nur nochmals 10‘000.-THB. (somit hatte er sein Limit von 30‘000.-THB./Tag ausgeschöpft) – im Laden zurück war die Freundin sichtlich sauer, da das Geld nicht reichte um das Moped zu bezahlen. So machte man das Beste draus und gab die rund 18‘000.-THB. die noch übrig waren, als erste Anzahlung, den Rest wollte man dann monatlich zu 1000.-THB. abstottern – alle waren wieder glücklich! (Also noch etwa 40 Raten, schliesslich sind die Zinsen hoch!)
Und er bekam als Dank, noch ein T-Shirt von Honda, welches ihm natürlich zu klein war! Auf dem Heimweg gab es nochmals einen Restaurantbesuch und er konnte gerade noch mit seinen letzten paar THB. alles bezahlen. Das Bier zum Feiern im Dorf, bezahlte daher großzügiger weise am Abend, seine Freundin – anscheinend hatte sie doch Geld?!
Am kommenden Tag, fuhr man das neue Moped abholen und noch wichtiger, abermals 10‘000.-THB. am ATM „ziehen“ – welch ein Segen solche Maschinen doch sind. So kaufte man dann nochmals tüchtig ein, schliesslich war der neue Kühlschrank im Haus von Mama noch leer… Am Abend wollte man wieder gebührend feiern und es wurde gefeiert, bis alle betrunken auf dem Boden lagen – sogar die jungen Männer die ihn am Anfang bedrohlich anschauten, prosteten ihm nun immer zu – er war glücklich.
5 Tage und einige ATM-Besuche später, passierte dann das grosse Unglück, die böse Maschine gab die Plastikkarte nicht mehr zurück und Geld gab es logischerweise keines mehr! So beschloss man mit Geld - das die „Freundin“ vorschoss - wieder nach Pattaya zu fahren. Jedoch sprach sie mit ihm kein Wort mehr, was er wohl falsch gemacht hatte, er wusste es nicht?! 
In Pattaya angekommen, nach fast einer Tagesreise, ging es ins Hotel, wo seine Freundin sofort alle ihre Kleider in einen Plastiksack stopfte und fluchtartig das Zimmer verliess….dann rief er mich an.

Fortsetzung folgt...

4 Kommentare:

"Ludigel" hat gesagt…

Bestimmt haben sie sich um Politik gestritten oder er hat irgendwelche ungeschrieben Gesetze der weisen Asiaten verletzt ;-)

Anonym hat gesagt…

Der Gute sollte sich wirklich nicht beklagen. Sicher hat die junge Dame in ihrem Dorf ihr Gesicht verloren, nachdem er auf einmal auf Geizhals gemacht hat. Wie steht das arme Fräulein da? Musste dem Farang aus eigenen Mitteln die Heimfahrt nach Pattaya bezahlen ?

Marc hat gesagt…

Auch wenn sich die LKS-Geschichten ja im Großen und Ganzen immer ähneln, ich lese sie immer wieder gerne.
Weiß jemand ob es hier irgendwo t-shirts zu kaufen gibt, mit dem Aufdruck "ATM empty!"?

Anonym hat gesagt…

Ein Wunder das solche Männer lebensfähig sind .
Aber wer schon in LOS war hat die Jägerinen erlebt